Wir haben Leitung und Koordination von „Neighboring Satellites“ für diese Ausgabe gebeten, das Projekt vorzustellen und zur Halbzeit erste Eindrücke und Erfahrungen zu schildern. Hier der Bericht:
Seit 2020 bespielen die „Neighboring Satellites“ unter der Leitung von Christoph Lammert die ‚Äcker Rotthausens‘. Dies geschieht im Rahmen und mit Mitteln des Programms #heimatruhr des Landes NRW, einer Initiative zur Neu- und Wiederentdeckung von Stadtteilen mit dem Ziel der Förderung einer bewussteren Wahrnehmung des Ruhrgebiets als Lebens- und Möglichkeitsraum.
Zu den Kernaufgaben des #heimatruhr-Projektes gehört es, alte, neue, bekannte und unbekannte Orte in den Quartieren, Stadtteilen, Gegenden des Ruhrgebiets neu zu beleben, wieder zu entdecken oder ganz neu zu entdecken. Mit der Idee, dass sich hier Kunst, Kultur, Soziales und Generationen treffen, um diese Räume neu ins Visier zu nehmen und zu etablieren. Am Ende des Projektes gilt es, mit Initiativen und Beteiligten im Stadtteil Rotthausen wenn möglich einen „neuen Heimatort“ entdeckt und entwickelt zu haben, der sich über das Projektende hinaus als Kreativ-, Kunst-, und Möglichkeitsraum für den Stadtteil erweist.
Trotz der deutlich spürbaren Begrenzungen, die die Corona-Verordnungen mit sich brachten, ließen sich die „Benachbarten Satelliten“ nicht daran hindern, ein überaus vielseitiges Programm für Rotthausen auf die Beine zu stellen. Von Ausstellungen in einem ehemaligen Küchenstudio am Ernst-Käsemann-Platz, der auch optisch wahrnehmbaren Heimatbasis der „Satelliten“ im Stadtteil, über hörbare Beiträge in Form von Podcasts, weithin sichtbaren Plakataktionen bis hin zu einem hochkarätigen Open-Air-Konzert reichte die Bandbreite.
Diverse Konzert- und Heimatabende in der „Homebase“ am Ernst-Käsemann-Platz boten die Möglichkeiten der Partizipation für Rotthauserinnen und Rotthauser und alle Interessierten. Dafür verwandelte sich das ehemalige Küchenstudio in eine typische „Gelsenkirchener Barock“-Küche, und man hatte, rund um eine historische Kaffeetafel und begleitet von Live-Musik, die Gelegenheit, in Geschichten von der Heimat einzutauchen.
Ein erstes Fazit nach einem Jahr „Neighboring Satellites“ in Rotthausen lautet: Auch, wenn sich einige der geplanten Formate aufgrund der Pandemie bisher nicht umsetzen ließen, konnte doch einiges realisiert werden. Dazu zählt unter anderem die Konzerterzählung „Mein Großvater Taugenichts“ mit dem Geschichtenerzähler André Wülfing sowie dem international tätigen Rotthauser Komponisten Michael Em Walter. Und auch der „Homecast“ wurde ins Leben gerufen, der ein ‚Rotthausen zum Nachhören‘ schuf.
Dieses digitale Gedächtnis kennt bislang sechs Folgen der „Stories aus der Umlaufbahn“, moderiert vom Hörfunkmacher Simon Schomäcker, zu finden bei Spotify und auf dem Kanal der „Neighboring Satellites“ bei YouTube.
Bis Oktober 2022 werden die „Satelliten“ noch über Rotthausen kreisen – dafür werden weiterhin Mitgestalterinnen und Mitgestalter gesucht, die sich per E-Mail unter info@neighboringsatellites.ruhr direkt an das Team wenden können. Hier können Sie auch Informationen zum Datenschutz erfragen.
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